Die Kunst des klaren Denkens – Rolf Dobelli

„Die Kunst des klaren Denkens“ oder „52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen“ von Rolf Dobelli stand 2011/2012 recht hoch in den Charts der Sachbücher. Grund genug für mich eine Ausgabe zu lesen und hier eine Buchbesprechung zu veröffentlichen. Nicht zuletzt auch, weil ich immer auf der Suche nach Denken Out-of-the-box bin.

Das Buch „Die Kunst des klaren Denkens“ erschien 2011 im Carl Hanser Verlag München. Die darin enthaltenen Texte wurden erstmals im Zeitraum 2010-2011 als Kollumne in der Frankfurter Zeitung und in der Schweizer Sonntagszeitung veröffentlicht.

Die Kunst des klaren Denkens Inhalt

52 Kapitel, mit Anhang, Danksagung, Quellenangaben, usw. 246 Seiten. Meist kryptische englische Überschriften, weil es dafür laut Autor kaum bessere deutsche Ausdrücke gibt. Allerdings ist zum Beispiel die Falsifizierung (Theorie nach Karl Popper) Gegenstand des Kapitels, aber es wird nicht so genannt. Jedes Kapitel behandelt eine kleine Lebensweisheit, psychologische Erkenntnis oder alltagstaugliche wissenschaftliche Theorie.  Dabei werden immer anschauliche Beispiele genannt und man folgt dem Autor stringent.

Buchkritik Die Kunst des klaren Denkens

Wer sich etwas unterhaltsam im psychologischen Bereich weiterbilden möchte, ist mit die Kunst des klaren Denkens gut bedient. Hat man sich aber mit Philosophie oder Psychologie schon etwas näher beschäftigt, hinterfragt man die Texte sehr schnell. Besonders fällt hier das Kapitel über die Untauglichkeit von Ratgebern auf, da es paradox zum eigentlichen Werk steht. Der Schreibstil ist zwar ganz angenehm, aber der inhaltliche Unterbau ist leider zu schwach. Mir kam es so vor, als wäre es vor allem für Hippster, kleine Bankangestellte und Menschen im unteren Managementbereich geschrieben worden. Die Zielgruppe ist nicht schlecht, doch erwarte ich bei einem solchen ambitionierten Titel einfach mehr.

Die Kunst des klaren Denkens eignet sich vor allem als kleines Mitbringsel, wenn man eingeladen wurde oder wenn man eine längere Zugfahrt vor sich hat. Positiv sticht das Quellenverzeichnis hervor. Nicht zuletzt deshalb möchte ich es ein wenig mit Wikipedia vergleichen. Als erster Eindruck nicht schlecht, aber wer vernünftig recherchieren möchte, kommt um die ursprünglichen Quellen nicht herum.

Von mir gibt es für die Kunst des klaren Denkens eine eingeschränkte Empfehlung für die oben schon genannte Zielgruppe. Für echte Denker bietet es zu wenig Neues.

 


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