Macht – Definition und Erklärung

Macht ist nach Max Weber, „jede Chance innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance besteht.“ Dieser nach Weber definierte Machtbegriff ist in seiner Art neutral, weil er jegliche Moral an den Machthaber oder die Legitimität der Macht außen vor lässt. Im normalen Gebrauch kommt der Definition Macht als instrumentell verstärkte Wirkungsmöglichkeit am nächsten.
Luhmann sieht Macht als symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium, welches Selektionsleistungen so steuert, dass die Wahrscheinlichkeiten für unwahrscheinliche Selektionsleistungen erhöht werden.

Macht – Definition und Erklärung

Die Macht kann in verschiedenen Dimensionen betrachtet werden, so muss die Macht nicht real existieren, sie muss nur anerkannt sein. Hier sollte man sich von der klassischen Sichtweise von Macht als körperliches Zwangsmittel oder Gewalt lösen und ebenso die imaginäre Form der Macht betrachten. Macht muss nicht immer zwangsläufig aktiv oder zweiseitig ausgeübt werden, so kann ein Machtuntergebener auch vor der Machtausübung oder Androhung schon im Sinne des Machtausübenden handeln, um eine Machtausübung zu umgehen. Im politologischen Sinne konkurriert Macht mit Opposition, welche alle Akteure umfasst, die sich wie auch immer gegen die Macht stellen.
Die Macht dient in sozialen Verbänden und Ordnungen dazu, dass gesellschaftliche Ziele realisiert werden können. Dabei sollen alle Elemente des Systems dem Grundkonsens zustimmen und somit auch die Machtverhältnisse durch Anerkennung oder Duldung legitimieren.

Bei Macht handelt es sich um einen der zentralen Begriffe der Politikwissenschaft, so geschieht Politik allgemein in der Form von Machterwerb, Machterhalt und Machtausbau. Zwar müssen die Interessen nicht zwangsläufig verschieden sein, dennoch kann sich die Sichtweise auf ein Objekt unterscheiden und somit auch zu Machtausübung führen.

Der Begriff Macht ist auch weithin in unserem alltäglichen Sprachgebrauch angekommen. So wird mit dem Stamm des Wortes nicht nur die Handlungsfreiheit des Machtinhabers ausgedrückt, sondern auch die Fähigkeit überhaupt etwas zu tun. Dies und jenes ist „machbar“ oder es wird auf eine bestimmte Art „gemacht“.  Relativ bedenklich ist der Trend von Regierungen bei Großprojekten Machbarkeitsstudien zu veranlassen. Letztendlich ein angebliches Instrument zur reinen Messung von Macht. Wenn man ein Projekt veranlasst, fragt man nach der öffentlichen Meinung, ob man überhaupt das Potenzial besitzt dieses umzusetzen und wenn ja, wieviel müsste man dazu von seiner Macht einbüßen.

Machausbau und Machterhalt sind zentrale Positionen in der Poltik und sind grundlegende Mechanismen im politischen Handeln.

Literatur und Weblinks:
Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie, 1. Halbband, Tübingen 1956/1980, S. 28


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