Buchbesprechung im Artikel

Zeit für Plan B – Buchkritik

Der Roman Zeit für Plan B von Jonathan Tropperhandelt von vier Freunden, welche die 30 überschritten haben und auf unkonventionelle Art beschließen ihrem drogensüchtigen Freund in Hollywood, zu helfen.

Jonathan Tropper wurde am 19. Februar 1970 in New York geboren. Er studierte Literatur und literarisches Schreiben an der Universty of New York und arbeitet heute hauptberuflich als Schriftsteller. Daneben gibt er Schreibseminare an der Universität. Privat ist er verheiratet, hat drei Kinder und lebt in New Rochelle.

Der Protagonist des Buchs ist Ben: 30 Jahre, frisch geschieden und Möchtegernschriftsteller. Unzufrienden mit seinem Leben beschließt er mit Lindsey, Alison und Chuck seinen guten Freund Jack, den Hollywoodstar, zu entführen. So soll dieser von seiner Kokainsucht loskommen, ob er nun will oder nicht. Natürlich geht etwas schief und die gesamte Situation läuft aus dem Ruder.

Im Grunde handelt das Buch von nichts anderen, als von fünf Leuten knapp über 30, die alle denken sie würden in einer Midlifecrisis stecken. Die angeblich verpfuschten Leben bemitleiden sich über 410 Seiten ständig selbst und lassen die eigentlich Geschichte wie ein konstruiertes Beiwerk erscheinen. Dazu gibt es noch ein paar 08/15 Liebesdramen und fertig ist das Buch. Die Charaktere wirken durch die Bank weg seicht, alle Gefühlsduseleien schlecht bis künstlich und der Erzählstil wirkt altbacken. Der größte Abschuß ist aber die offensichtliche völlige Unkenntnis des Autors mit jeglicher Suchtproblematik. Da vir der Kokainsüchtige ins Kämmerlein gesperrt, dreht ein wenig durch und erlebt einen körperlichen Entzug. Alles schön und gut, nur das Koakain überhaupt nicht körperlich abhängig macht, sondern nur sehr stark geistig. Überhaupt wird die Suchtproblematik  übehaupt nur am Rande erwähnt und stellt sich am Ende fast als kleinstes Problem dar. Jede Figur außerhalb der fünf Freunde wirkt wie ein platzierter Stichwortgeber und wenn sie überhaupt etwas Farbe hat, dann höchstens als Projektionsfläche für Ich-bezogene Reflexionen.

Insgesamt erscheint das Buch schlecht recherchiert, lieblos geschrieben und vielleicht eifach nur handwerklich. Im Grunde sind die einzelnen Charaktere ein einziger und so birgt der Roman keinerlei Abwechslung. Selbst der Überschatten des „30-Jährigen auf der Suche nach Sinn“ drückt sich in keiner Figur klar aus. es wirkt von vorn bis hinten gekünstelt und leider kann ich nichts Gutes über das Buch sagen.

Tropper, Jonathan: Zeit für Plan B, Knauer Taschenbuchverlag, 2008
ISBN 978-3-426-637449
€ 8,95


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