Die verblödete Republik

Buchbesprechung: Die verblödete Republik von Thomas Wieczorek

Die verblödete RepublikThomas Wieczorek hat ein Buch auf den Markt gebracht mit dem reißerischem Titel: „Die  verblödete Republik“ mit dem Untertitel „Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen“. Kann das Buch wirklich halten, was der Titel aussagt? Hier die ausführliche Buchbesprechung.

Zum Autor Thomas Wieczorek

Thomas Wieczorekt wurde 1953 geboren. Von 1963 bis 1972 besuchte Wieczorek das Canisius-Kolleg Berlin.Anschließend  studierte er Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin, welches er mit einem Diplom abschloß. 1977  folgte ein einjähriges Volontariat bei der dpa und im Anschluss bis 1979 Redakteur für Politik. Von 1979 bis 1981 war er Büroleiter bei Reuters in Stuttgart, von 1981 bis 1983 Chefreporter bei BILD in Hamburg. Seit 1983 ist er freier Journalist und Buchautor. 2003 promovierte er bei der FU Berlin mit „summa cum laude“ zum Thema „Die Normalität der politischen Korruption. Thomas Wieczorek arbeitet für verschiedene Tageszeitungen und seit 1989 regelmäßig für das Satire-Magazin Eulenspiegel.

Inhalt Die verblödete Republik

Der Untertitel „Wie uns Medien, Wirtschaft und Politik für dumm verkaufen“ zeigt sehr genau den Inhalt an. So werden sehr viele Themen angerissen, die sich in sechs große Kategorien gliedern. Diese lauten

  1. Der politisch verblödete Bürger
  2. Das Weltbild der Marktwirtschaft
  3. Indoktrination
  4. Ablenkung
  5. Bildung
  6. Aufgehetzt

In den Unterkapiteln wird sich mit allen einschlägigen Themen beschäftigt. Grundsätzliche Kritik wird an der Politik, der Emanzipation, dem Bürger, den gesetzten Medien und allen Lobbyisten geäußert. Als Beispiel sollen hier die Unterkapitel: Pseudofriedenspolitik, Pseudoemanzipation und Pseudomenschenrechte aufgezählt sein. Alle Bereiche des politischen Lebens werden angesprochen.

Kritik Die verblödete Republik

Ein Buch mit Feuer und Schwert geschrieben, eine anhaltende Anklage gegen jegliche Misstände in der Republik. Man spürt vom ersten Satz an den Hass, welcher der Autor auf die seiner Meinung nach falschen Umstände der Republik hat.  Provozierend und populistisch nimmt er alles und jeden aufs Korn. Er feuert praktisch in alle Richtungen und hier liegt auch meiner Meinung nach das Problem des Buchs. Alle Themen werden zwar angeschnitten, aber für meinen Geschmack leider viel zu oberflächlich. Medien, Wirtschaft und Politik, sowie zusätzlich noch gesellschaftliche Gegebenheiten in nur einem Buch anzuklagen, ist von vorne herein zum Scheitern verurteilt.

Das Buch mutet einem schon nach ein paar Seiten wie eine geschriebene Ausgabe der Bildzeitung an. Jedes seiner zahlreichen Themen wäre wissenschaftlich selbst ein ganzes Buch wert und könnte wahrscheinlich auch dann noch nicht den vollen Umfang und die ganze Wahrheit beschreiben. So ist es nur eine gesammelte Anklageschrift, die den einzelnen Punkten nicht gerecht wird. Sicherlich neigt man dem Autoren recht zu geben, aber trotzdem bleibt ein fader Nachgeschmack. Es werden keine Lösungsvorschläge unterbreitet, es wird nicht ein Für und Wieder diskutiert, sondern nur plakativ auf die Scheiße gehauen.

Selbstverständlich läuft in Deutschland sehr vieles schief und man sollte davor auch nicht die Augen verschließen. Ob dieses Buch aber hilft irgend einen Zustand zu verbessern, ist für mich als Leser sehr fraglich. Es scheint mir so, als wäre der Schriftsteller sehr verbittert und schrieb dieses Buch für andere verbitterte Menschen. Hoffnung und Aufklärung sehen in meinen Augen anders aus.

Wer dennoch sich ein Bild von der Lage der Republik im negativen Sinne machen möchte, kann das Buch gerne als Einstiegshilfe nehmen. Er sollte jedoch nicht vergessen, sich über jedes Thema weitergehend zu informieren und nicht nur einer einschlägigen Meinung zu folgen.

Verwendete Ausgabe für diesen Artikel:
Wizoreck, Thomas: Die verblödete Republik;Knaur Taschenbuch,2009
ISBN: 978-3-426-78098-5


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