Isonomie in der antiken Demokratie Athens

Isonomie Definition

Definition Isonomie

Isonomie stammt aus dem Griechischen und bedeutet, Gleichheit vor dem Gesetz. Sie bezeichnete die Mitglieder der Polis, also männliche Athener, welche das Wahlrecht wahrnehmen konnten und durften. Dazu zählten allerdings nicht Frauen, Kinder, Metöken ( Ausländer und Griechen ohne Wahlrecht) und Sklaven. So waren maximal 10% der Bevölkerung wahlberechtigt und genossen die Gleichheit vor dem Gesetz. Die erste Gesellschaftsordnung nach Isonomia wurde 508/507 vor Christus von Kleisthenes in Athen eingeführt. Zusätzlich führte er auch Isegoria ein, was so viel wie Redefreiheit bedeutet, bzw. das Recht offen in der Polis (Vollversammlung) zu sprechen. Laut Herodot ist Kleisthenes von Athen durch seine Reformen, der Begründer der attischen Demokratie.

Isonomie bedeutet die Gleichheit aller Bürger

Diese Idee der Gleichheit vor dem Gesetz bildete eine notwendige Grundlage für die damalige Form der Demokratie. Der Begriff „damalige Demokratie“ deswegen, weil es noch keine Gewaltenteilung gab, welche heute eine der Grundlagen der modernen Demokratie ist.

Kleisthenes teilte Athen in 30 unterschiedliche Bezirke ein, die sogenannten Demen, wobei jeweils ein Drittel auf die Stadt an sich, sowie jeweils ein Drittel auf das Land und auf die Küst entfielen. Drei dieser Demen bildeten zusammen eine Phyle, weswegen es bei einer Volksversammlung 10 Phylen gab. Diese Vollversamlung bestimmte per Losentscheid den Rat der 500, der aus 50 Mitgliedern je Phyle bestand.  Der Rat der 500 hatte ein Vorschlagsrecht in der Volksversammlung und wählte aus sich heraus für jeweils 36 Tage die Prytanie. Die Prytanie bestand aus 50 Ratsherren und war für die Regierungsgeschäfte verantwortlich.

Zusätzlich wurden durch die Volksversammlung noch ein Volksgericht mit 6000 Mitgliedern gewählt, welches für kleinere Vergehen zuständig war und die 9 Archonten, welche den Oberbefehl über das Heer hatten.

Isonomie in der antiken Demokratie Athens
Die antike Demokratie Athens – Isonomie

Es ist umstritten wie weit sich die Gleichheit der Bürger laut Isonomie erstreckt. Da nur die wenigsten Bürger des antiken Athens überhaupt in den Vorteil der Isonomie gelangten, bleibt die Frage offen, ob auch alle Bürger die gleichen Rechte durch das Gesetz erfahren konnten. So wird zwar Isonomie auch als Gleichberechtigung bezeichnet und als Synoym verwendeet, trotzdem unterliegt diese Definition einer gewissen wissenschaftlichen Diskussion. Zum Beispiel fand einmal im Jahr das Scherbengericht statt, bei dem jeder Bürger Athens den Namen eines Bürgers in eine Scherbe einritzen konnte, von dem er glaubte, er könnte vorhaben ein Tyrann (in Bezug auf Alleinherrscher) zu werden. Derjenige mit dem am häufigt genannten Namen wurde aus der Stadt verbannt. Gleichzeitig erlosch damit auch seine Isonomie, bzw. Gleichheit vor dem Gesetz.

Die Idee der Isonomie verschwand wieder bis zur Zeit der Aufklärung, in welcher sie neu belebt und entdeckt wurde.


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