Die Bestimmung

Die Geschichte von Veronica Roth ist eigentlich wie aus einem Märchen. Die Schriftstellerin aus Chicago studierte Kreatives Schreiben, schloss ihr Studium 2010 ab, fing an, ihren ersten Roman zu schreiben, der von HarperCollins (bzw. deren Sublabel Katherine Tegen Books) angenommen wurde, 2011 erschien, Millionenauflagen erreichte und mit Shailene Woodley in der Hauptrolle verfilmt wird.

Wundervolle Dystopie

Dieses Buch, das 2012 unter dem Titel Die Bestimmung in Deutschland veröffentlich wurde, nehmen wir heute mal etwas unter die Lupe. Wir erfahren, dass Beatrice sich – wie alle Jugendlichen in ihrem Alter – für eine der 5 Fraktionen entscheiden muss. Sie kann sich entscheiden, ihr restliches Leben lang entweder mutig, intelligent, selbstlos, ehrlich oder friedfertig sein.

Doch Beatrice ist eine Unbestimmte – das verraten ihr ihre Testergebnisse, sie hält das jedoch geheim und entscheidet sich für die Fraktion der Dauntless, der Mutigen. Sie widmet sich dann deren Aufnahmeprüfung, die ihr viel abverlangt, aber als Unbestimmte kann sie die Simulationen manipulieren und hat damit einen Vorteil – jedoch erfahren so die Fraktionsführer von ihrer Unbestimmtheit. Nebenbei beginnt sie, sich in ihren Ausbilder zu verlieben und diese Beziehung intensiviert sich, als unmittelbar nach ihrer Aufnahme ein Kampf entfacht. Die Intelligenten haben mittels eines Serums die Mutigen dazu aufgestachelt, die Selbstlosen zu töten. Beatrice und Tobias – ihr Ausbilder – können jedoch als ehemalige Selbstlose und Unbestimmte dem Serum trotzen. Doch sie werden im Kampf erwischt. Beatrice kann einen Teil ihrer Familie und Tobias retten; gemeinsam fliehen sie zu den Friedfertigen.

Kritik

Das Buch ist ein richtig starkes Buch. Roth hat gelernt, wie sie es schafft, eine Spannung aufrechtzuerhalten, die Charaktere sind wunderschön angelegt und gut ausgestaltet, man kann innerhalb der Charaktere auch eine intensive Entwicklung miterleben. Gerade Beatrice entwickelt sich im Laufe des Buches und der Aufnahmeprüfungen extrem weiter – und auch ihre erste Liebe zu Tobias macht Spaß, denn Roth schafft es, diese Beziehung authentisch und nicht zu kitschig wiederzugeben – eine Qualität, die ich oft vermisse und die mir das Lesen des Buches sehr angenehm gestaltet hat, denn ich mag keinen übertriebenen Kitsch in Büchern.

So erlebt man bei diesem Buch tolle Charaktere in einem ziemlich dystopischen Chicago. Die Bestimmung erinnert ein wenig an klassische Dystopien, bringt aber viele neue Elemente ein und ist deutlich für eine jugendliche Zielgruppe geschrieben. Vielleicht verbringt Beatrice etwas viel Zeit mit ihren Aufnahmeprüfungen, sodass die eigentliche Handlung des Buches erst sehr spät beginnt – aber das ist okay, das Buch ist nämlich der Auftakt einer Trilogie.

Und somit vergebe ich eine klare Leseempfehlung, Divergent bzw. Die Bestimmung ist ein toller Roman für Jugendliche, junge Erwachsene und eigentlich auch für jeden älteren Leser. Ich hatte viel Spaß mit dem Buch und denke, dass dieses Buch auch vielen anderen Lesern viel Spaß bringen kann. Daher vergebe ich gerne 9/10 Punkten.

Gastbeitrag

Der Beitrag wurde von unserem Gastblogger Florian Ostertag geschrieben und uns samt Foto exklusiv fürs Literaturasyl zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns recht herzlich und hoffen auch weiterhin viele Beiträge von ihm zu lesen.


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